Landrat und Minister besuchen Remex und Stahlwerk
Wichtiger Austausch zu aktuellen Herausforderungen der Wirtschaft und Energiepolitik
Unterwellenborn. Landrat Marko Wolfram besuchte am Dienstag, dem 18. November 2025, zwei bedeutende Industrieunternehmen der Region: die Remex Kamsdorf GmbH und das Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn.
Zunächst machte sich Marko Wolfram gemeinsam mit Tilo Kummer, Thüringens Minister für Umwelt, Energie, Naturschutz im Kamsdorfer Großtagebau ein Bild von der Remex GmbH und informierten sich bei Geschäftsführer Jens Gerisch über die aktuellen Herausforderungen der Baustoffindustrie. Der seit 1963 bestehende Großtagebau mit 21 Mitarbeitern produziert u.a. aus Kalkstein, Tonschiefer und Grauwacke hochwertige Baustoffe für die Bauindustrie. Auch werden im Rahmen der Rekultivierung des Tagebaus unbelastete Böden und mineralische Bauabfälle zur Entsorgung angenommen und abgelagert. Im Mittelpunkt des Gespräches standen die Sorgen und Anliegen der Unternehmensleitung zum Thema Recycling und Ersatzbaustoffe für den Baustoffmarkt, bergbauliche Rohstoffnutzung und Eigenverwertung sowie die negativen Auswirkungen der seit 2023 geltenden Ersatzbaustoffverordnung des Bundes. Landrat Marko Wolfram resümierte „Mehrere Jahrhunderte Bergbau haben Kamsdorf geprägt. Allein dieser Tagebau blickt auf mehr als sechs Jahrzehnte Abbau von Gesteinen und Mineralien zurück. Remex leistet dabei einen wichtigen Beitrag für die Baustoffversorgung und zur Kreislaufwirtschaft in unserer Region. Umso wichtiger ist es, dass wir heute den Minister für die aktuellen Probleme vor Ort sensibilisieren konnten. Nur so können Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Betriebe wie Remex auch künftig hier erfolgreich arbeiten können.“
Im Anschluss erfolgte der gemeinsame Besuch im Stahlwerk Thüringen mit Colette Boos-John, Thüringens Ministerin für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum, der Bundestagsabgeordneten Diana Herbstreuth sowie dem Landtagsabgeordneten Maik Kowalleck und Bürgermeister Andre Gölitzer.
In großer Runde kamen alle aktuellen energie- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen der Stahlindustrie auf den Tisch - von der Preis- und Absatzpolitik Chinas, den amerikanischen Zöllen bis hin zum grünen Fußabdruck. Während Colette Boos John u.a. wertvolle Hintergrundinformationen zum Stahlgipfel auf Bundesebene gab, formulierten die Vertreter des Stahlwerks um Alexander Stolze, Alexander Stier und Sina Neumann klar folgende Punkte als entscheidend: konsequenter Schutz vor unfairen Handelspraktiken, wettbewerbsfähige Stromkosten, Planungssicherheit bei Wasserstoffverwertung, Unterstützung bei der industriellen Transformation zu Greensteel und der Erhalt der Bahnlogistik. Zudem wurden Unterstützungsmöglichkeiten für das gemeinsame Abwärmenutzungsprojekt mit der TWS Thüringer Wärme Service GmbH in Schwarza ausgelotet, deren Realisierung bereits seit mehreren Jahren geplant ist.
„Das Stahlwerk Thüringen ist einer der größten Arbeitsgeber und ein wichtiger Steuerzahler in unserem Landkreis. Nur wenn wir die Situation der Unternehmen vor Ort genau kennen, können wir zielgerichtet handeln, die Wettbewerbsfähigkeit sichern und unsere Region langfristig stärken“, sagte Landrat Marko Wolfram nach der Gesprächsrunde und ist allen Beteiligten dankbar, dass dieser intensive Austausch stattgefunden hat.
Das Stahlwerk Thüringen hat aktuell 760 Beschäftigte und 43 Auszubildende und liefert Stahl an über 300 Kunden in mehr als 60 Ländern.
Carolin Schreiber
Presse- und Kulturamt