Wärme aus Biogasanlage heizt Regelschule in Neusitz

Autor/in: Peter Lahann

Regionaler Energiekreislauf schont die Umwelt und das Klima

Neusitz. Die Regelschule in Neusitz wird ab sofort mit Abwärme aus der Biogasanlage der Agrarproduktion Engerda-Heilingen GmbH beheizt. Am Montag, 15. September, wurde die Nahwärmeleitung im Beisein von Uhlstädt-Kirchhasels Bürgermeister Frank Dietzel und Landrat Marko Wolfram offiziell in Betrieb genommen. Wolfram lobte das Projekt als vorbildlich für den Klimaschutz sowie als regionale Wertschöpfungskette. „Das ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“, sagte der Landrat.

Treibende Kraft hinter dem Projekt war der Geschäftsführer der Agrarproduktion, Daniel Zapfe. Erste Gespräche zwischen ihm und der Gebäudeliegenschaftsverwaltung des Landratsamtes fanden bereits im Frühjahr 2024 statt. Herzstück ist die Biogasanlage der Agrarproduktion. Sie produziert Strom für den Eigenbedarf des Unternehmens und zur Einspeisung ins Stromnetz. Die durch das Blockheizkraftwerk entstehende Abwärme wird über eine zwei Kilometer lange Nahwärmeleitung nach Neusitz transportiert und dort in einem 60.000 Liter Pufferspeicher gespeichert. Über einen Plattentauscher erfolgt die Übergabe an den Heizkreislauf der Regelschule.

Zur Absicherung bleibt die vorhandene Ölheizung erhalten. Allerdings konnte im Zuge des Projekts der bisherige große Öltank gegen vier kleinere ausgetauscht werden und damit umfangreiche Brandschutzmaßnahmen entfallen. Zudem wurde eine Wasserenthärtungsanlage eingebaut, um die gesamte wasserführende Technik im Gebäude zu schonen. Schulleiter Daniel Wranik hatte diesen Wunsch beim Besuch des Landrates im November vergangenen Jahres geäußert.

Der Landkreis beteiligt sich mit 65.000 Euro an den Kosten des Projektes. Die Agrarproduktion hat für das Gesamtprojekt rund 1,2 Millionen Euro investiert, davon sind 471.000 Euro Fördermittel. Die bauliche Umsetzung erfolgte innerhalb von drei Monaten in diesem Sommer. Der Pufferspeicher ist so dimensioniert, dass eine Versorgung von weiteren Gebäuden in Neusitz möglich wäre. Es ist nach Königsee der zweite Schulstandort im Landkreis, der mit Nahwärme aus einem landwirtschaftlichen Betrieb versorgt wird. Wolfram dankte der Agrarproduktion, dem Heizungsbaubetrieb Roland Schad aus Marisfeld sowie der Gebäudeliegenschaftsverwaltung für die gemeinsame Umsetzung. Die offizielle Inbetriebnahme wurde von der Regelschule Neusitz mit einem kleinen Kulturprogramm umrahmt.

Peter Lahann
Presse- und Kulturamt