Verdienstkreuz für Dorit Gropp
Seit Jahren unter anderem für KZ-Gedenkstätte Laura aktiv
Saalfeld/Erfurt. Dorit Gropp ist am Montag, 29. September, mit dem Verdienstkreuz am Bandes des Verdienstordens ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Mario Voigt überreichte die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehene Auszeichnung. „Der Bundesverdienstorden zeichnet Menschen aus, die unser Land im wahrsten Sinne des Wortes tragen“, sagte Voigt.
„Es sind die Frauen und Männer, die Woche für Woche auf dem Sportplatz mit Kindern trainieren, die in Vereinen Traditionen bewahren, die in schwierigen Zeiten ein offenes Ohr haben oder dort helfen, wo andere längst aufgeben würden. Sie schenken Zeit, Herz und Energie – ohne dafür etwas zu erwarten, außer dass unsere Gemeinschaft zusammenhält. Gerade dieses stille, oft un-sichtbare Engagement macht unsere Heimat lebenswert. Wer sich so für andere stark macht, verdient nicht nur höchste Auszeichnung, sondern auch den Dank und die Anerkennung des ganzen Freistaates.“
Dorit Gropp ist vielfältig aktiv: als Natur- und Landschaftsführerin im Naturpark Schiefergebirge/Obere Saale, im Ortschaftsrat ihres Heimatorts Lositz, im Gemeindekirchenrat und im Jagdvorstand. Gleich an mehreren Stellen prägt sie das gesellschaftliche und kulturelle Leben ihrer Region – und verleiht ihm Substanz und Seele, heißt es in der Begründung zur Ehrung. Als Vorsitzende des Vereins „Lesen ist mehr e.V.“ ist sie Motor hinter der „Lese-Insel Harfe“ in Bad Blankenburg – einem Ort der Begegnung, des Austauschs und der Leseförderung für alle Generationen. Hier wird Literatur zum sozialen Erlebnis, Lesekultur zur Gemeinschaftsaufgabe.
Zugleich ist Dorit Gropp seit über zwei Jahrzehnten Vorsitzende des Fördervereins Gedenkstätte Laura. Als Vorsitzende des Fördervereins begleitet sie die Arbeit des Presse- und Kulturamtes als Träger und Betreiber der Gedenkstätte. So organisiert der Förderverein jährlich Projekttage mit Schülerinnen und Schülern des Heinrich-Böll-Gymnasiums in Saalfeld.
Im Jahr 2010 übernahm der Landkreis das Areal der KZ-Gedenkstätte nach schwierigen Eigentumsverhandlungen. Damit war der Weg frei für eine umfangreiche Sanierung, Umgestaltung und Neukonzeption des ehemaligen KZ-Außenlagers. Der Förderverein begleitete die wesentlichen Sanierungsschritte bis zur Neueröffnung 2012 konstruktiv. Bis heute beteiligt sich der Förderverein unter dem Vorsitz von Frau Gropp an der Ausgestaltung von Gedenkveranstaltungen sowie der Gedenkstättenarbeit und hält persönlichen Kontakt zu den Angehörigen von ehemaligen Häftlingen.
Dorit Gropp blickt zurück – und zugleich nach vorn. Das zeigt sich auch in ihrem Engagement für den Thüringer Schieferpark Lehesten. Als Kuratoriumsmitglied setzt sie sich mit großer Leidenschaft für den Erhalt des technischen Denkmals ein – und bewahrt damit ein einzigartiges Kapitel Thüringer Industriekultur für kommende Generationen. „Ich gratuliere Dorit Gropp sehr herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung. Sie engagiert sich auf vielfältige Weise besonders im ländlichen Raum und erfüllt diesen mit Leben. Damit leistet sie einen unvergleichlichen Beitrag zur Attraktivität und Lebensqualität im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt“, sagte Landrat Marko Wolfram.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt